A Spoaziergangk

A goarschtcher Spoaziergangk

Gih ‚ch Sunntch mit menner Froon spoaziern,
muss ‚ch immer oartch sein und poariern.
Se koann oack brammln, mauln und gackern
und hoat a err Tur woaas zu schnackern.
Dr kaale Wind pfefft im de Backn
und zerrt is Schaultichl vun Nackn.
Und is a Steenl goar an Loaatschn,
do bleibt se stihn, fängt oaa zu noaatschn.
Se stulpert ieber ’n Wandersteckn
und schlätt noa hie, ’s is zun Verreckn.
Dr Knieschuner rutscht uff de Woadn,
a billcher Mist tutt immer schoadn.
Se krigt zerletzt noa steife Finger,
de Handschgn toogn nischt, die Dinger.
Ba su ann Water muckt de Blose,
poaar Treppl gihn schunn a de Hose.
Nu will se imdrähn, meine Beste,
do macht ’s Gedärme noa Muleste.
Mer roasn heem wie a poaar Oaffm,
is hoalbe Durf tutt uns begoaffm.
De Frooe bläkt vun Hitteluche:
„lech bleib derheeme kummde Woche!“

Johannes Bielig
a err Tur: in einer Tour, andauernd
Schaultichl: Schal
Schlatt: schlägt, fällt
Handschgn: Handschuhe
Muleste: Beschwerde, Schererei
vun Hitteluche: vom Klo

(Sächsische Zeitung – Zittauer Ausgabe vom 26./27.10.2019)