Fällt mir woaas aus dr Schulzeit ei,
denk ´ch a su moanche Teifelei.
Mit zwelfm wullt ´ch richtsch impuniern,
und ´s Roochn amol ausprubiern.
Dreimol gepoafft an Jungn-Klo,
schunn woar de Hausmoannsfrooe do.
Se zerrte miech oan raajchtn Uhre
zun Lährern nei, na gude Fuhre!
„Ban Roochn hoa ´ch dan Karln derwischt“,
gingk ´s Klaffern lus, iech soate nischt.
Ee Lährer machte zoappzeroapp
und noahm mer meine Schnatl oab.
Dernoochern noahm se miech ganz State
und sihre lange as Gebate:
„Wo hast du die Zigretten her?“
„Wer gab dir Geld, komm, sag mir, wer?“
„Hast du die Glimmstängel geklaut
und wo?“ wurd d´r Direkter laut.
Und aus ann Winkl koam die Wurte:
„Casino, su heeßt seine Surte.“
A ander toat ´ch zu mir nim reckn:
„Tutt denn doaas Luderzeug o schmeckn?“
Zu guder Letzt schrieb Lährer Michl
ann Toadl noa as Kloassnbichl.
Mei Voater misste, doaas woar dumm,
derwaajgn a de Schule kumm.
„Doaas Roochn“, soat ´r, „treib ´ch dr aus,
vier Wuchn doarfst de ni mih naus.“
Dieter Messerschmidt, Eckartsberg
gepoafft: an der Zigarette gezogen und Wolken geblasen
klaffern: petzen
Schnatl: Pfeifchen, Zigarette
dernoochern: danach
State: langsam und bedächtig
as Gebate nahm: ins Gebet nehmen, unangenehm befragen, ausquetschen
Casino: Zigarettenmarke zu DDR-Zeiten
(Quelle: Sächsische Zeitung – Ausgabe Zittau, 29. Februar / 01. März 2020)