„Bie oack ne su herrlch“, zankt de Grußemutter mit ihm Enkljungn,
dar sei Assn uff ‚m Taller vu enn Rande zun andern schirgt:
„Lammerfetzl hoann mer keene. lech wullte ne schunn wieder Nudln mit Tumatntunke oder mit Joidwurscht machn.
lech hoa mer su vill Mihe gegan und a neues Rezept aus dr Zeitung prubiert. Ihr jungn Leute sedd doa su fer ann sickn neumodschn Froaß?“
„Doaas is gutt gemeent, Omi“, soit dar Briezl, „aber stitt an Rezepte woaas vu Oaabrenn derbei?“
Gisela Grohmann, Eibau
herrlch: mäkelig, wählerisch beim Essen;
schirgt: schiebt;
Lammerfetzl: etwas Leckeres, auserlesene Speise;
sickn: solchen;
Briezl: Lausejunge
(Quelle: Sächsische Zeitung – Ausgabe Zittau, 16.+17. Mai 2020)